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Märkisch-Oderland
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Internetbetrug AMIGA – "Aber meiner ist ganz anders"

Ein Spiel mit den Gefühlen - die Währung heißt Geld und/oder Ihre Kontodaten.

Betrugsfälle haben nicht erst seit der Corona-Pandemie und dem Lockdown Hochkonjunktur, doch die Betrugszahlen im Internet haben vor allem in dieser Zeit enorm zugenommen. Die Einsamkeit der Menschen wurde ein Geschäftsmodell auch für Betrüger, die mit Liebesversprechen online lockten.

Doch auch, wenn die Opfer sogar von Freunden und Angehörigen gewarnt werden: Liebesbetrüger sind Profis und lassen sich schnell neue Geschichten einfallen, um Ihr Vertrauen zu gewinnen. Daher schämen Sie sich nicht, wenn Sie Betrugsopfer geworden sind, suchen Sie Hilfe: Bei der Polizei und beim WEISSEN RING!
Doch wie erkennt man, ob man mit einem Liebesbetrüger chattet? Die Vorgehensweisen ähneln sich zunehmend, daher hier einige Hinweise, worauf Sie achten und was Sie ganz konkret tun können, um Ihre Liebesbekanntschaften einmal zu prüfen.

Sogenannte Love-Scammer bzw. Romance-Scammer machen Liebesversprechen über Internetplattformen, die Abläufe dabei ähneln sich dabei sehr: Zunächst gibt es eine mehrmonatige Hochphase mit Liebesbekundungen und Austausch von Fotos und zahlreichen Mails. Diese sind häufig auf englisch geschrieben, mal besser, mal schlechter – hier könnte man noch das Sprachprogramm verantwortlich machen. Doch wann muss man wirklich stutzig werden?

Im zweiten Schritt der überschwänglichen und häufig sehr zügigen Liebesbekundungen wird ein Treffen, eine Reise, ein Besuch vereinbart der dann kurzfristig mit einer persönlichen Geschichte abgesagt wird. Stattdessen werden die Verliebten gebeten, bei einer privaten, unverschuldeten Situation auszuhelfen – durch Geld. Da ist die Mama/Schwester/Tante, die plötzlich ins Krankenhaus muss. Da ist das geklaute Portemonnaie, der verpasste Flieger und schon wird nach Geld gefragt. Natürlich ausnahmsweise, einmalig und mit dem Versprechen, das Geld würde so schnell wie möglich zurückbezahlt. Aber Vorsicht: wer hier Geld überweist, wird möglicherweise nicht nur Opfer von Betrügern sondern macht sich auch gegebenenfalls strafbar! Wer kein Geld schicken kann, wird dann manchmal auch um eine deutsche Kontoverbindung gebeten, um Außenstände einzuholen. Auch hier gilt eine Portion Misstrauen – die Geschichten können erfunden sein. Neben dem emotionalen Schmerz macht man sich dann auch ggf. noch strafbar, denn wer hier auf einen Betrüger reinfällt, Geld überweist oder Beträge auf seinem Konto einnimmt, um sie dann an Auslandskonten weiterzuleiten macht sich schnell des Betruges und der Geldwäsche strafbar.

Die eigentliche Person hinter den Liebesversprechen gibt es dann nicht. Sie ist erfunden. Genauso wie ihre Identität und die Fotos aus dem Internet geklaut wurden.

Warnungen von Außenstehenden wird meist mit der sogenannten AMIGA-Antwort abgewehrt, das steht für: Aber Meiner Ist Ganz Anders, kurz AMIGA.

Wie läuft eine Anbahnung ab?

Sie erhalten Freundschaftsanfragen oder Mails von Fremden? Es folgen mehrere Wochen heftige, zahlreiche Liebesbekundungen und heftiges Interesse an Ihnen als Privatperson? Sie haben Schmetterlinge im Bauch und tauschen Fotos aus. Nach einigen Wochen wird um Geld gebeten, meist für eine unvorhergesehene, menschliche Notlage: die Operation von Familienangehörigen, ein Unfall, ein Geschäftskonto, das kurzfristig in Schieflage geraten ist – natürlich ohne, dass die betreffende Person etwas dafür kann.

Wer kein Geld schicken kann, kann auch um die Kontoverbindungen des deutschen Kontos gebeten werden, um offene Rechnungen über ein deutsches Konto begleichen zu lassen.

Zu einem geplanten Treffen kommt es nie, kurzfristige Absagen mit emotionalen Geschichten lassen das Opfer noch mehr in eine Abhängigkeit geraten und die Gutmütigkeit bzw. das Verständnis wird weiter ausgenutzt.

Welche Profile haben Love-/Romance-Scammer?

Häufig stellen sich Liebesbetrüger schillernd da. Sie sehen ausnahmslos gut aus und führen einen ungewöhnlichen, interessanten Lebensstil. Auf den Fotos sind Palmen, teure Autos oder ein Haus am Meer abgebildet. Männliche Liebesbetrüger sind sportlich, häufig locken sie mit Fotos von Uniformen, weibliche Betrügerinnen locken eher mit freizügigen Bildern.

Beruflich sind diese Menschen häufig im Ausland tätig mit reisenden Tätigkeiten. Sie sprechen englisch oder auch mithilfe eines Sprachprogramms deutsch.

Sollten Sie auf einen Lovescammer hereingefallen sein: Machen Sie sich keine Vorwürfe! Nicht SIE sind der Täter, weil Sie zu gutgläubig oder ähnliches waren sondern die Liebesbetrüger sind die Täter! Diese sind darauf geschult, Sie in eine vertraute Situation zu bringen, den Betrügern zu vertrauen.

 

Wenden Sie sich an Ihre Polizeidienststelle oder gern auch an den WEISSEN RING.

Seien Sie wachsam!

Ihr WEISSER RING-Team aus Märkisch-Oderland

Vorsichtsmaßnahmen to go


Wie Sie sich vorab schützen können, und was Sie tun können, wenn Sie Opfer eines Lovescammers geworden sind.

  • Prüfen Sie die Fotos, die sie erhalten, mit einer sogenannten Bilder-Rückwärtssuche. Öffnen Sie dafür die Bildersuche einer Suchmaschine, zum Beispiel die Bildersuche von Google.

Hier ist der Link zur Rückwärtssuche bei Google:

  • Jetzt klicken Sie rechts neben der Suchzeile auf das kleine Kamera-Symbol.
  • Nun öffnet sich ein Fenster, hier können Sie ein Foto, z.B. Ihrer Internetbekanntschaft, hochladen (in dem Sie das Foto einfach mit der Maus in das dafür vorgesehene Feld schieben oder über den Hochladen-Knopf gehen). Das Bild wird nun hochgeladen und mit anderen Bildern im Internet verglichen.
  • Love- und Romance-Scammer benutzen frei zugängliche Fotos aus den Sozialen Medien von fremden Identitäten. Über diesen Weg können Sie die ursprüngliche Quelle nochmal prüfen, ob Ihr Foto „geklaut“ ist.
  • Außerdem sollten Sie niemals Geld auf ein Auslandskonto überweisen oder Ihre Kontodaten zur Verfügung stellen

Weitere Vorsichtsmaßnahmen:

  • Seien Sie vorsichtig über das, was Sie über sich Privates preisgeben. Vor allem in der Anfangsphase werden Dinge abgefragt wie Hobbys, Beruf, Wohnsituation, Wohnort -demnach kann möglicherweise auf das Einkommen und den Lebensstandard geschlossen werden.
  • Sichern Sie Ihren Chat-Verlauf, melden Sie ggf. das Profil dem Seitenbetreiber und informieren Sie eine Polizeidienststelle.
  • Wenden Sie sich an Ihre regionalen Ansprechpersonen des WEISSEN RINGS, über diesen Link finden Sie alle Standorte.
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